Hola!

Herzlich willkommen auf meiner Seite!!!

Hier erfahrt Ihr alles über mein FSJ in Bolivien, was ich erlebe, was ich gut, vielleicht auch nicht gut finde etc...

Also viel Spass beim Lesen...


Euer Mario




Montag, 23. August 2010

1.Arbeitswoche


Ja hi,
also das waren mal die ersten Eindrücke aus Bolivien bildlich festgehalten. Ihr seht da teilweilse die Innenstadt, das Bild mit den Regenbogendächern ist der Bereich, in dem ich wohne. Außerdem ein sehr schönes Foto von den Anden von oben im Anflug auf Lima. Außerdem ein Bild vom Umzug zum Nationalfeiertag am 06.08.

Nun aber zu meiner Arbeit, die ich die ganze Woche gemacht habe.
Am Freitag war Novena, also Marienandacht, da wir in 2 Wochen mit ca. 2000 Kindern der Fundación eine Walfahrt nach Copacabana machen. Daher war ich in der Woche viel unterwegs und habe Kopien gemacht und Einladungen in der ganze Stadt verteilt, an alle Projekte halt...
Ansonsten war ich in meinen 2 Kursen, in denen ich im Moment bin. Morgends die größeren der 5. und 6. Klasse nachmittags die kleineren 2. und 4. Klasse. Die Kinder sind super nett, aber manchmal auch anstrengend, weil sie teilweise einfach keinen Bock auf irgendwas haben und dann fangen sie auch schon mal an rumzunörgeln. Bisher allerdings hab ichs gut ausgehalten und freue mich jedes mal wieder was mit den Kindern machen zu können. Meine Haupttätigkeit dabei ist immer noch das 1x1 abzufragen und nachzuschauen, ob die anderen Tätigkeiten ordentlich erledigt werden. Bei den größeren bin ich ständig an der Tafel und versuche mit ihnen Bruchrechnungsaufgaben zu lösen, die rechnen da allerdings teilweise was zusammen, das versteh ich manchmal net. Naja, das wird schon noch...

Ansonsten passiert im Moment nicht viel in der Arbeit, mir bleibt nur noch zu sagen, wie toll nett das gesamte Personal da ist, immer fröhlich neugierig, was ich so zu erzählen habe.
Neulich war ich auch bei einer Hausversammlung dabei, verstanden hab ich aber nicht viel, und als man nach meiner Meinung gefragt hat, musste ich mir irgendwas aus den Fingern saugen.
Ich weiß nur, dass wir irgendwie anlässlich der Wallfahrt mit allen Projektbetreuern ein Theaterstück zu "Virgen de Copacabana" (Jungfrau von Copacabana)aufführen werden.
Das wird wohl lustig!!!

Tja und am Wochenende haben wir für ganze 3€ das Musical Rey León gesehen( König der Löwen!!!) Das war sooo geil, richtig mit den Kostümen und so!!! Also ich hab ja die deutsche Version nicht gesehen, aber ich glaube viel anders ist da nicht! Ein Riesenknüller also!!!
Das Theater werden wir wohl häufiger besuchen, bei den Preisen...

Zum Wetter gibts nix neues, jeden Tag blauer Himmel, Temperaturen in der Sonne sommerlich warm(so um die 25°C), im Schatten etwas kühler(15°C), nachts recht kalt bei aber immer noch 3-7°C, also man kann nicht klagen!

Tja soweit erst mal, ich denk ich schreib bald wieder, also
hasta luego...

Samstag, 14. August 2010

Mein Projekt und der erste Arbeitstag...

Also,
ich habe nun ein Projekt ausgewählt und zwar heißt das Casa Betania. Dort gilt es Kinder im Alter von ca. 6- 16 Jahren zu betreuen. Was heißt betreuen? Gute Frage, die ich jetzt auch erst mal nur zum Teil beantworten kann. Ich war nämlich erst einen Tag dort. Die Kinder kommen dort hauptsächlich hin, um ihre tareas(Aufgaben) zu machen, sie schlafen allerdings nicht dort. Ich bin nun dazu da, die Kinder zu unterstützen, dass sie ihre Sachen auch schön ordentlich erledigen.

Am Donnerstag habe ich zum Beispiel mit einem Jungen, Rodrigo, der nicht so gut buchstabieren kann, eine kleine selbstausgedachte Arbeit gemacht. Ich habe ihm die Buchstaben des Alphabetes aufgeschrieben und ihn gebeten, zu jedem Buchstaben ein Wort zu finden, das mit dem entsprechenden Buchstaben anfängt. Seine Reaktion darauf war erst mal typisch: kein Bock!!!
Nach einiger Zeit und Geduld meinerseits hat er sich dann doch aufraffen können und hat mich hilfesuchend angeschaut und er hat angefangen!!! Dies kam etwas überraschend für mich, da die Kinder nicht gewohnt sind, dass man geduldig auf sie wartet und daher bin ich davon ausgegangen, dass Rodrigo niemals diese Aufgabe machen würde, schon gar nicht mit mir!!!
Dennoch um so erleichterter haben wir uns dann gemeinsam an die Arbeit gemacht. Louis, ein anderer Junge kam dann noch hinzu und hat mitgeholfen, da ich mir nicht bei jedem Wort sicher war, ob es überhaupt existiert. Es hat auch eine ganze Weile gedauert, aber es hat richtig Spass gemacht, weil Rodrigo zumindest den Eindruck gemacht hat, als ob er meine Hilfe wirklich gebrauchen könnte. Dieses Gefühl zu haben, jemandem helfen zu können und er diese Hilfe auch annimmt, ist etwas unbeschreiblich Erfüllendes, und so hatte ich also am ersten Tag schon mein erstes "Erfolgserlebnis".

Mit diesen Eindrücken, von allen angesprochen zu werden, wer man ist und ob man mal da und mal hierher kommen könne, bin ich schon jetzt sehr froh im Casa Betania arbeiten zu dürfen, mit Kindern zusammen, die einen wirklich brauchen und hinterher auch auf eine ganz besondere Weise ihre Dankbarkeit ausdrücken.

Dies erst mal als mein erster Eindruck meiner neuen Tätigkeit. Ich freue mich schon, Euch neue Erfahrungen mitteilen zu dürfen und ich muss auch noch dazusagen:Ich habe mich selten so auf einen neuen Montag gefreut wie jetzt!!!!!!!!!!!!Und das will was heißen!!!
Also ich hoffe ihr könnt ein bisschen diese Freude mitfühlen und so wünsche ich erst mal eine gute neue Woche und allen, die wieder in die Schule müssen: Einen guten Start ins neue Schuljahr!!!!!!
Machts gut, saludos cordiales de La Paz!
Hasta pronto...

Übrigends, ich will ja hier keine Falschinformationen verbreiten:1. La Paz hat nur rund 840.000 Einwohner und 2. der Ilimani ist auch nur satte 6439m hoch, keine knappen 7000!!!

Samstag, 7. August 2010

Nach dem letzten Seminar

Ja, jetzt kann es endlich bald losgehen! Wir haben gerade unser letztes Seminar in Achocalla hinter uns gebracht(Achocalla auf 4200 m gehört zu El Alto, der Schwesterstadt von La Paz, die direkt nebendran liegt)und sind somit bereit in unsere Projekte zu gehen, d.h. sie erst alle anzuschauen und dann eines für ein Jahr auswählen.

Aber jetzt vielleicht erst nochmal mehr zur Stadt und zum Land:
Ich lebe in La Paz mit ungefähr knapp 890.000 weiteren Bewohnern, die Partnerstadt El Alto hat etwas mehr als 900.000 Bewohner. Das Zentrum von La Paz liegt ca. auf 3600m, und das ist auch so ziemlich die Höhe auf der ich wohne. El Alto liegt auf ca. 4000m, wobei Stadtteile beider Städte auf sehr unterschiedlichen Höhen liegen.
La Paz hat einen "Hausberg" namens Ilimani, dessen höchster Punkt knapp unter 7000m liegt und dessen Gipfel immer noch schneebedeckt ist, allerdings zunehmend weniger!!!
Ansonsten ist es überall in der Stadt gebirgig es geht hoch und runter, man glaubt es kaum.
Da hätte ich auch schon die erste kleine Anmekung, denn ich glaube deutsche Autos würden diese Berge teilweise nicht hochkommen, und was die Taxifahrer da aus ihren Autos rausholen, das ist der Wahnsinn! Es gibt wirklich Kreuzungen, bei denen es 45 Grad bergauf, bzw-ab geht, ungelogen!!! Wenn man da in einem Auto sitzt kann man nur hoffen, dass da kein anderes Auto kommt, weil sonst rollt man rückwärts wieder runter, sollte der nahezu unmögliche Zustand eintreffen, dass man an der Kreuzung anhält. Hier ist es nämlich üblich, anstadt zu halten zu hupen und Italien ist nichts im Vergleich zu den hiesigen Verhältnissen!!!
Naja, man gewöhnt sich halt an vieles, auch nach nur einer Woche schon:)
Aber die Rückfahrt von Achocalla war wirklich ein nennenswertes Abenteuer: Über so abschüssiges Gelände auf Trampelpfaden für Autos mit einem Microbus zu fahren, der dazu noch bis obenhin mit Leuten und Kiloweise Gepäck vollgestopft ist, das war echt der Hammer!!!! Während der Fahrt gab es mehrere Momente, in denen wir glaube ich lieber ausgestiegen wären, da hat man richtig das Luftanhalten gehört!
Jedenfalls sind wir gut angekommen und alles ist paletti!

Zurück zu den Fakten: Die Armut, die sich auf den ersten Blick bietet, ist erdrückend, weil offensichtlich! Von 10 Bolivianern leben 6 unterhalb der Armutsgrenze und 4 davon(von 10) sind extrem arm!!! Diese Menschen haben nichts, und vor allem betrifft das die Kinder. Man muss sich vorstellen, das es in unsrem Haus schon keine Heizung gibt für nächtliche Temperaturen um den Nullpunkt, das ist kalt und nur mit Schlafsack auszuhalten. Die Straßenkinder hier schlafen bei eben diesen Temperaturen draußen und das heißt wirklich an der freien Luft, hauptsächlich unter Brücken oder anderen "Unterschlupfen"! Ich finde dafür noch keine Worte, das kann nicht mehr kalt sein, da muss man dem Erfrieren nahe sein, da die Kinder ja nur das besitzen, was sie bei sich tragen und anhaben.

Diese harte Realität mag es vielleicht in Deutschland auch geben, aber in Bolivien ist das einfach noch mal was ganz anderes!!!

Mit Kindern, die solch eine Vergangenheit oder sogar Gegenwart haben, werde ich also nun ein Jahr zusammenarbeiten, und ich muss zugeben, ich habe es immer noch nicht vollends realisiert, was das bedeutet, ein Jahr mit solchen Kindern zu verbringen.

Ich bin allerdings guter Dinge, denn ich habe jetzt in dieser einen ersten Woche schon so viel Herzlichkeit und Offenheit der Bolivianer erlebt, dass es mir schwerfällt Bedenken zu haben.
In Achocalla haben wir zum Beispiel abends mit 4 Jungs Fussball gespielt und es war ganz selbstverständlich, dass wir sie gefragt haben, ob sie mitspielen möchten, genauso wie es für sie selbstverständlich war, die Einladung anzunehmen. So haben wir innerhalb kürzester Zeit 4 kleine Jungs ziemlich glücklich gemacht. Und genauso soll das Jahr auch sein.
Dass wir an der Lebenssituation der Straßenkinder in La Paz nichts ändern können, steht von vorneherein fest, wir können ihnen nur unsere Zuneigung schenken, Aufmerksamkeit, was für sie eine ganz neue Erfahrung ist, da sie so etwas noch nie erlebt haben, zumindest nicht in einer eigenen Familie!

Je nun, dies wird also unsere Aufgabe sein für die nächsten 12 Monate und ich freue mich riesig darauf, endlich anfangen zu dürfen!!!

Sobald ich meinen Einsatzort genau weiß, werde ich ihn umgehend mitteilen.
Soviel erst mal aus La Paz für heute,
machts alle gut und bis zum nächsten Mal...
PS: Ich würde liebend gerne mal Bilder hochladen, aber das Internet ist hier im Moment zu langsam, ich muss das im Internetcafé machen. Sorry, aber das dauert noch ein wenig... Ich lebe ja schließlich auch in Bolivien auf der Südhalbkugel, so ist das halt!

Sonntag, 1. August 2010

Endlich angekommen!!!

hola todo el mundo!!!
Tja, endlich sind wir da!!! Nach eine sehr langen und beschwerlichen Reise(ich glaub ich war ziemlich genau 30 Stunden wach)sind wir am Donnerstag morgen sogar pünktlich um 00:35 Uhr gelandet. Wir waren alle nur noch froh, endlich da zu sein, denn ab Lima war alles nur noch ein ewiges Warten und warten und noch mal warten!!!
Egal jetzt sind wir in La Paz und gesundheitlich ist alles besser als erwartet. Ich dachte, man kippt da wirklich erst mal aus den Socken, aber das ist nicht eingetreten. Man hat auch nicht wirklich Atemnot oder so, es ist halt nur alles "etwas" anstrengender als zu Hause, auf gut deutsch, Treppensteigen gleicht einem Marathonlauf, aber ansonsten gehts wirklich!!!
Das Wetter ist super, trotz Winter haben wir tagsüber betsimmt 25 Grad in der Sonne, im Schatten ists halt schon kühler, so 15 Grad oder so. Nachts ists relativ kalt, so rund um die 0-5 Grad, aber im Schlafsack lässt sichs wirlöich gut aushalten. Auch wenn die Zimmer so gut wie nicht gedämmt sind, Fenster sind Metall auf Metall!!!

Nun, La Paz ist eine äußerst interessante Stadt, man kann sich das so gar nicht vostellen, als Europäer!!! Es ist einfach der Wahnsinn, was hier abgeht. Hier fahren Autos rum, die würden in Deutschland nicht mal mehr auf dem Schrottplatz stehen!!! Und selbstverständlich passen in normale kleine Taxis bis zu 7 Leute rein, da wird halt mal zusammengerückt...mit Kofferraum und so...
Naja ich glaube ich kann das hier gar nicht alles schreiben, was ich schon so erlebt habe hier, das sprengt den Rahmen etwas, es ist auf jeden Fall richtig schön hier!!!
Mogen gehts dann erst mal auf das letzte Seminar und ab dem 11. 08. werde ich anfangen zu arbeiten, wo werde ich bald wissen.

Die WG klappt bis jetzt auch ganz prächtig, wir sind ziemlich gut organisiert, auch wenn wir 10 Leute sind!

Also: bald mehr aus La Paz, ich hoffe zu Hause gehts allen gut,
hasta luego!!!