Hola!

Herzlich willkommen auf meiner Seite!!!

Hier erfahrt Ihr alles über mein FSJ in Bolivien, was ich erlebe, was ich gut, vielleicht auch nicht gut finde etc...

Also viel Spass beim Lesen...


Euer Mario




Mittwoch, 27. Juli 2011

WIEDER ZU HAUSE

Hallo alle zusammen, bin gerade in Frankfurt gelandet, nach einer ziemlich langen und anstrengenden Reise, immerhin knapp 35 Stunden wach gewesen... Jetzt bin ich einfach nur noch k.o. und doch froh wieder da zu sein, obwohl ich genausogut auch hätte dableiben können...
Naja, egal, jetzt erst mal in Ruhe ankommen und dann weitersehen.
Also chau und bis demnächst,
Mario

Montag, 25. Juli 2011

ABSCHIED!!!!

Tja, das wars dann also auch schon wieder...morgen um 08:52 heben wir wieder ab Richtung Deutschland, knappe 30 Stunden unterwegs und dann am Mittwoch abend wieder in Frankfurt!!! Schon, aber auch endlich!!! Jetzt noch die letzten Stunden hier in La Paz geniessen, und dann ab die Post.

Also machts gut, wir sehen uns vielleicht schon diese Woche noch wieder, bis dann
ein letztes Mal chau aus dem fernen Bolivien!!!
Euer Mario

Mittwoch, 6. Juli 2011

Neues aus dem Sueden

Ja, lange her, dass ich mich mal gemeldet habe, aber egal. Jetzt gibts wieder neues aus La Paz.
Im Juni war so einiges los: Nach der Zeugnisausgabe im Mai habe ich mit Spezialkursen in Englisch angefangen, Intensivnachhilfe sozusagen, immer mit einem oder einer SiebtklaesslerIn, mal sehen obs hinterher auch was bringt. Hoffen wir das Beste! Ansonsten war dann intensive Tanzvorbereitung auf das grosse Debut bei der Fiesta Gran Poder. Wir Voluntaere haben gut 4 h Tinku getanzt, von 11:00 Uhr morgens bis ca. 15:00, durch halb La Paz durch. Die Zuschauer waren jedenfalls begeistert, klar, wenn da auf einmal eine Gruppe von Gringos ankommt, dass ist schon was Spezielles. Es war eine ganz besondere Erfahrung fuer uns alle, und anschliessend waren wir einfach nur noch erledigt, obwohl ich zugegebenermassen nicht mal Muskelkater hinterher hatte. Andere hatten da groessere Schwierigkeiten mit den Fuessen zum Beispiel, da war dann teilweise die Haut am kleinen Zehen ab und so weiter und so weiter. Es hat riesenspass gemacht und im Fernsehen warn wir auch ne ganze Weile, sind also jetzt schon ziemlich prominent hier in Bolivien.
Danach war dann unsere Sorata -Reise, die netterweise von unserer so spendablen Bundesregierung bezahlt wird. Wir sind mit rund 65 Kindern und 15 Begleitern nach Sorata gefahren, ein Kaff in den Yungas, wo es ziemlich warm war, und auch deutlich tiefer liegt als La Paz. Dort angekommen gings erst mal aufs Fussballfeld, mit der ganzen Manschaft Fussball gespielt, was relativ unuebersichtlich war, aber um so lustiger. Danach gings an den recht kalten Bach, der an Sorata vorbeifliesst, also im Tal, da konnten wir uns dann ein wenig erfrischen. Am naechsten Morgen gings dann wieder an den Bach, diesmal zum Baden und so, ich musste am Ende leider ein ganzes Stueck am Bach entlangduesen, meine Latschen haben sich im Trubel des Nassmachens und Nassgemacht werdens verabschiedet. Das Wasser war schon relativ schnell unterwegs muss ich sagen, ich konnte meine Latschen aber einholen. Nachdem ich 3 mal ueber Stock und Stein gefallen bin, es aehnelte sehr einer Jagd muss ich sagen, ich hatte freundlicherweise auch Unterstuetzung von einigen Jungs, fuer die es ein Spass war, meinen Flip Flops hinterherzueilen.
Danach gings dann auch schon wieder zurueck nach La Paz, 4 Stunden Busfahrt, alles gut ueberstanden, wenn auch mit nicht ganz so viel Schlaf, aber naja.
Um 20:00 Uhr nach Hause gekommen Samstagabends, Sonntagmorgen gings dann um 5:00 Uhr an den Flughafen in El Alto, ab nach Rurrenabaque in den Urwald. Mein Resturlaub sozusagen. Es war recht schoen eigentlich, wenn auch bei scheisswetter und alles andere als tropisch warm. Insofern war ich recht enttaeuscht, da ich mirt von der Reise eigentlich tollen Sonnenschein und 30 Grad oder so vorgestellt hatte, nix wars, nur die Haelfte davon. Schuld daran hat ein Sur so heisst das Ding, eine Art Kaltfront oder so, wir sind halt hier im Moment im tiefsten Winter. In La Paz hat es zu der Zeit, also letzte Woche, sogar geschneit, Schneeregen etc!!! Also ziemlich beschissen im Moment das Wetter! Meine beiden Tours, die ich dort aber gemacht habe, waren trotzdem die Reise wert, einige Tiere gesehen, vom Aligator bis zu Kapuzzineraffen, ein Haufen tropische Voegel, Riesenviecher, Caymane(ziemlich grosse Krokodile), Piranhas, Carpihuaras(keine Ahnung wie das auf Deutsch heisst, so ne Art Schwein oder so) und zum Schluss auch endlich noch ein Paar Papageien! Auf meiner anderen Tour gabs dann Dschungel pur, wie bei Tarzan, riesige Baeume, Pflanzen jeglicher Art, Kaffee, Kakao, Papaya, Mango, Banane, eine Art Wurzel, aus der man Wasser trinken kann, Kokos, Knoblauchbaum und so weiter und so weiter. Es war auf jeden Fall eine eindrucksvolle Reise, mal so richtig die Tropen hautnah zu erleben, wenn auch nicht mit dem entsprechenden Klima. Leider. Nun, gestern wieder gekommen, und dann gleich der Schock, Freddy wurde rausgeschmissen, einer der Tutoren, mit denen ich mich am besten verstand, einfach so verschwunden. Gestern gabs dann Reunion mit Don Cristobal, dem Chef der Fundacion Arco Iris, da kam dann raus, Freddy hat wohl gekuendigt oder so, naja, wers glaubt... Ziemlich bloed fuer die Kids, denn die haben sich natuerlich so an ihn gewoehnt, und haben jetzt von heute auf morgen keinen Tutor mehr. Ansonsten haben sich auch einige ziemlich gefetzt, von einem gluecklichen Personal sind wir also im Moment sehr weit entfernt. Wie auch immer, in drei Wochen bin ich weg vom Fenster, die Kinder haengen jetzt schon ziemlich an mir, wollen teilweise gar nicht mehr loslassen. Getsern zum Schluss noch eine Dankesrede von Don Cristobal erhalten, danach der grosse Aplaus, naja, soll er halt machen. Ansonsten werde ich jetzt diese Woche vom Personal verabschiedet, am Mittwoch dann auch von den Kindern und am Freitag ist mein letzter Arbeitstag hier im Projekt. Es faellt mir im Moment ziemlich schwer, daran zu denken, in drei Wochen nicht mehr hier zu sitzen mit den Kindern, aber ich hoffe, dass sich das gibt mit der Zeit.
Naechste Woche gehts dann wohl noch nach Peru, Machu Picchu und Cuzco kennenlernen, danach wieder zurueck nach La Paz, noch ein bischen Zeit mit meinen Patenkindern verbringen und dann am Dienstag, den 26. Juli gehts ab in die mittlerweile sehr fremde alte Heimat, hoffend, dass wir gut und gesund zurueckkommen.
Am 27. Juli um 17:50 Uhr landet so Gott will mein Flieger aus Amsterdam, den dritten und letzten Flug dieser Reise beendend.
Ich freue mich natuerlich auch euch endlich mal wieder alle zu sehen, von meiner Reise zu berichten, ich glaube ich koennte ein ganzes Buch von Erlebnissen fuellen!

Also soweit mal, wir sehen uns sicher schon bald wieder, ein ganzes Jahr ist schon wieder rum, bis in drei Wochen dann, machts gut
chau
euer Mario

Sonntag, 29. Mai 2011

Endlich mal wieder neues aus la paz

Ja, ich weiß, es ist lange her, dass ich mich mal gemeldet habe, aber es gab nun mal viel zu tun!
Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll, aber naja, ich werd euch einfach mal erzählen, was im Monat Mai so los war bei uns. Zunächst einmal war da natürlich mein Geburtstag Anfang Mai, den ich dieses Jahr exakt 5 Tage lang gefeiert habe. Dies liegt daran, dass ich Samstags Geburtstag hatte, und mein Projekt meinte eben mich tagelang feiern zu müssen. Es war eine echt Überraschung für mich, dass 2 der Kurse schon Donnerstag meinten, mit mir in einen Park zu gehen, ich wohlbemerkt mit zugebundenen Augen, und mir da dann zu singen und mir meine erste Torte zu servieren. Ich wollte ja eigentlich gar nicht mit in den Park, da so viele Englischhausaufgaben hatten, aber man meinte dann zu mir, nee du ich glaub du musst da mit gehen... Wie auch immer, Freitag war dann der Knüller schlecht hin, ich wurde netterweise wenigstens vorgewarnt, ich sollte komplette Kleidung zum Wechseln mitnehmen. Naja, ich war dann um 9:30 im dritten Kurs, von Soledad, die Siebtklässler, sie hatten mir ein Apthapi vorbereitet, da hab ich mich zum ersten Mal vollgefressen an dem Tag. Die haben mir auch gesungen, ist aber jetzt eher nicht so der Rede wert!!! Danach gleich in den nächsten Kurs, mit dem ganzen Personal. Die Coordinadora hat ne riesen Rede gehalten, danach fing der Spass an.
Das gesamte Personal meinte mir unbedingt erst mal 2 Eimer Wasser überleeren zu müssen, danach kam der berühmte Karnevalsschaum, dann Mehl und dann noch das obligatorische Ei!!! Das war echt lustig muss ich sagen!!! Und ich war so was von nass und klebrig hinterher, igitt!!!
Aber naja, der Kurs von Freddy meinte dann mich mit einer Salchipapa trösten zu können, und dann gleich Mittagessen. Ich hab ja nur ne Suppe gegessen, hat auch Gott sei Dank keiner gemerkt, ich war ja schon so voll... Nun ja, das war echt klasse!!! Und es war schon eine richtige Überraschung muss ich sagen!
Und in den folgenden Tagen wars auch nicht besser...

Naja, ansonsten war ja nicht so viel los, die Examenswoche der großen ist auch endlich vorbei, das war ja stress pur, immer wieder die Kinder abfragen und dann feststellen, dass sie mal wieder nichts können...jaja so ist das eben.
Zwischendurch warn wir ja noch auf Reisen, in Sucre und Potosi, eigentlich ganz nett, aber zumindest Potosi sau kalt!!! Aber der Minenbesuch war mal ganz interessant. Es ist ehrlich gesagt ziemlich hässlich da unten arbeiten zu müssen, und es war höchst spannend das mal selbst zu erleben, wie die Bedingungen da so sind.
Sucre war schon bedeutend schöner, aber viel zu sehen gibts auch nicht, es ist ja die "weiße Stadt" mit den schönen weißen Kolonialgebäuden und so, war nett, genauso das Klima, schön warm.
Nur die Rückfahrt war sch....wir sind mit ungefähr Stunden Verspätung angekommen, erst wegen dem Bus, dann Unfall und Stau...Bolivien halt!
So, jetzt muss ich mich erst mal ausruhen, eigentlich wollte ich ja dieses Wochenende nach Peru, musste ich aber wegen Blockierungen absagen, es wird mal wieder gestreikt. So hocke ich nun zu Hause und genieße mein Wochenende. Heut mittag ist noch Queen- Musical und dann gehts wieder ab in die neue Woche.
So viel mal von mir,
ich werd mich nun mal wieder häufiger melden, ist ja auch nicht mehr lang...! Also bis denne
chauchau
Mario

Sonntag, 24. April 2011

Sonstige Bilder von Arbeit, Freizeit etc.

Die drei Geschwister Marquez von links nach rechts; Junior Andy, Erik und Juan David am Karfreitag beim Familienausflug zur Tante mitten in der Pampa...










Großes Event der Fundacion am Gründonnerstag: "Fußwaschung" einmal anders: nämlich Schuheputzen.
Zu sehen sind im Vordergrund der Weihbischof von La Paz, dahinter Erzbischof Abastoflor, dahinter Bürgermeister Murillo und dahinter wiederum Herr Funke, unser Chef aus Deutschland...






Jaja, diese zwei hübschen: Cesar und ich nach dem Interview was ich im Auftrag meines Projekts für den neuen Jahresbericht der Fundacion gemacht habe. Der Originaltext ist in wenigen Wochen dann auch in Deutschland erhältlich, sowie der Jahresbericht(in dem eine gekürzte Version des Interviews zu lesen sein wird)...
Kann ich jetzt nur schon mal für werben, wird sehr interessant!!!




"Mein Reich": Ich bei der Arbeit in meiner Bibliothek, daneben Franz, Valeria und Deyaneira, allesamt Siebtklässler.

Bilder 2. Teil

Salar- Tour:
Flamencos in der Roten Lagune












Der Baum aus Stein mitten in der Landschaft













Mein Portrait im Tal der Felsen

















Salzsee, die aufgehäuften Salzkristalle zum Abtransport bereit...












Unsere Truppe, zu fünft unterwegs

ENDLICH BILDER!!! Salzwüste und Taufe...

Ja hier nun also der große Salar de Uyuni, größte Salzwüste der Erde, zum Zeitpunkt unseres Besuchs allerdings noch keine Wüste wie man sieht...










Lamas in Uyuni...













Juan David mit seinem Vater und seinem neuen Auto, welches ihm sein Pate geschenkt hat...
















Die Festgemeinschaft: Im Vordergrund die Eltern von Juan David, dahinter die Gäste. Ganz hinten die Mitarbeiter vom Projekt











Der stolze Pate mit Patensohn...

Dienstag, 5. April 2011

Und ab gehts in die Salzwüste

Ja, hier nur ein kurzer Hinweis, ab morgen gehts ganz spontan für 3 Tage in die Salzwüste Salar de Uyuni im Süden von Bolivien. Ich freu mich total endlich mal aus dem Projektalltag rauszukommen, gerade in diesen Tagen... Ich denke es wird ne tolle Reise, wenn auch nicht ganz unanstrengend, zumal ich im Moment ziemlich erkältet bin, aber naja, wird schon werden.
Danach ist ja Wochenende zum Ausruhen...also machts alle gut, ich schreibe dann wieder mit Bildern, wenn ich wieder da bin!
Chauchau und haltet euch munter...!
Hasta luego
Mario

Samstag, 26. März 2011

Taufe und was sonst noch so war und ist

Ja hallo mal wieder, lange her, dass ich was von mir hab hören lassen, aber diesen Monat war einiges los!!! Ich wurde schließlich zum Taufpaten erwähnt und musste das erst mal alles abklären, ausserdem gabs im Projekt ein Haufen Arbeit zu erledigen und so weiter und so weiter.
Nun aber erst mal zur Taufe morgen, am Sonntag, den 27. März. Es ist schon eine spannende Sache zum Taufpaten ernannt zu werden und für mich eine besondere Ehre, denn ich bin schließlich kein Bolivianer und auch nicht ansatzweise Mitglied der Verwandtschaft meines Patensohnes. Insofern zeugt das von einem ganz großen Vertrauen, was mir die Familie damit entgegenbringt und eine ganz große Verbundenheit, die auch mit einem deutschen möglich ist. Für die Familie ist dies natürlich auch was Besonderes, denn welcher Bolivianer hat schon einen deutschen Taufpaten...! Und dies ist nicht im materialistischen Interesse zu sehen, das habe ich nun schon mehrmals erfahren dürfen. Es ist einfach ein ganz tolles Erlebnis und eine tolle Erfahrung für mich, für einen sechsjährigen Bolivianer so Verantwortung übernehmen zu dürfen, der zudem noch in ärmlichsten Verhältnissen lebt und das macht mich besonders stolz, mich wie ein Familienmitglied sieht und die Eltern sehen das nicht anders, denn hier in Bolivien wird der Padrino wie ein richtiger zweiter Vater gesehen. Überhaupt ist die Tradition hier sehr interessant und zugegebenermaßen wird dies eine ziemlich deutsche Taufe von der Tradition des Paten her gesehen. Denn eigentlich ist der Pate für alles mögliche hier zuständig, zum Beispiel das Einkleiden des Patenkindes, Geschenke, Alkohol für die fiesta, Gäste einladen, etc pp. Okay, Einkleiden hab ich übernommen, wenn dies auch eher sparsam ausfiel( nur eine braune Khakihose, weißes Hemd mit Streifen drauf und Schuhe mit Socken). Juan David ist halt auch schon 6 Jahre alt und kein Baby mehr. Geschenke gibts ebenso von mir: ein neuer Schulrucksack(unbedingt nötig gewesen!!! sein alter fällt beim Hinschauen schon auseinander) und ein ferngesteuertes Auto, somit ein kombiniertes Geschenk aus was Brauchbarem und einem Spielzeug. Ich denke es wird ihm gefallen. Das wars dann aber auch schon von meiner Seite, Alkohol gibts keinen, oh wunder!!! Gäste eingeladen hab ich auch nicht wirklich, zumindest nicht alle. Die Tradition hab ich also nur so halb erfüllt, kann man sagen. Aber es muss ja auch immer ein wenig spannend bleiben. Donnerstag- und Freitagabend war dann Taufkurs für Mama Papa und mich, inklusive drei weiterer Familien, die sich ebenso auf dieses Abenteuer eingelassen haben. Ich muss sagen ich bin absolut positiv überrascht von dem was die gute Dame da so erzählt hat, echt gut gemacht!!! So richtig schön die fünf Taufsymbole (Wasser, Licht, Name, Taufkleid, Krisamöl) erklärt, anhand von Bibelzitaten und besonders gut gefallen hat mir ja, wie sies geschafft hat, es so ominös zu verpacken, dass man doch bitte unbedingt jeden Sonntag in die Kirche gehen soll. Ein wenig beeindruckt hat mich, wie viel Verantwortung tatsächlich auf mich zukommt, aber nun das habe ich ja vorher auch schon wissen können und außerdem so genau wird mans ja am Ende dann auch nicht sehen. Die gute Dame meinte zum Beispiel, dass die Kommunionkurse hier familiär gemacht werden, d. h., dass die ganze Familie teilnehmen muss, und die Eltern könnten sich ja bei den Besuchen mit den Paten abwechseln und so, da musste ich nur leicht schmunzeln: Klar ich komm dann mal für 2 Monate, um Juan David regelmäßig in diesen tollen Kurs zu begleiten, naja wie dem auch sei...
Es ist auf jeden Fall eine spannende Aufgabe für mich, und ein sicherer Grund baldmöglichst mal wieder zu kommen!!! Immerhin muss ich ja leider schon anfangen die Wochen zu zählen! So ein Mist!!! Zumindest hat man mir in dem Taufkurs nicht mitgeteilt, dass ich eigentlich total ungeeignet bin als Taufpate, dass hat mich dann doch erleichtert. Man weiß ja nie hier! Es wird bestimmt ein tolles Fest morgen, ich freu mich riesig und wir sind immerhin so 20 Leute, also auch keine allzu kleine Gesellschaft. Das wird morgen mal wieder eine Erfahrung werden, die ich mir fürs Leben mitnehmen kann, eine Erfahrung, die ich, offengestanden, so ziemlich als einziger Voluntär machen darf, und ich bin auch der erste Voluntär meines Projekts, dem diese Ehre zuteil wird, das bekam ich die letzte Woche jeden Tag vom Personal versichert, um mich in meiner Entscheidung besonders zu stützen und mir auch somit ein wenig danke zu sagen, so habe ich den Eindruck. Die finden das jedenfalls alle total super und immerhin kommen ja auch einige morgen zur Feier.
Je nun, Bilder kann ich erst im nächsten Blog liefern, aber es werden einige werden, das verspreche ich schon mal und ich sehe mal zu, dass ich das vielleicht noch innerhalb der nächsten Woche hochladen kann.
Ansonsten war wie gesagt auch im Projekt einiges los, ich muss jetzt jeden Tag dieses Kack Herbalife Zeug austeilen( dieser Gesundheitstrunk, den keiner trinken will und den ich nicht austeilen will) und es steht mir jetzt schon bis zum Hals, aber was soll ich machen, ich muss ja meine Aufgaben erfüllen!!!(wie man mir letzt netterweise vorgehalten hat und zwar von den drei Köchinnen!!!) Daraufhin hab ich mich erst mal ordentlich beschwert, woraufhin sich alle einig waren, dass die Köchinnen sich im Moment einiges erlauben...naja...Ich mach ja vieles wenn man mirs nur sagt...:)wahrscheinlich zu viel! Meine Bibliothek läuft auch ziemlich stressig, ständig wirste verlangt da oben und ich bin nur noch am rauf und runter rennen zwischen den Kursen und der Bibliothek. Selbst mit festem Stundenplan, der sowieso keinen interessiert klappts hinten und vorne nicht, meine Englischkurse kann ich sowieso vergessen, und naja, hier und da noch ne Matheaufgabe zwischendurch, ab und zu mal ein Englischheft nachschauen und anschließend in Ohnmacht fallen ob der massiven Fehler, die die Profesora als richtig durchgehen lässt. So ist das Leben! Und das Leben ist bekanntlich hart...Ach ja und ich muss ja jetzt Kraft meines Amtes auch bei meinem Patensohn ständig über die Schulter gucken, denn der macht mit Vorliebe alles mögliche, nur nicht seine Aufgaben und in der Schule schon gar nicht, leider leider leider. Kommt irgendwie ganz nach mir, hab ich den Eindruck, aber dann hat er ja noch ganz gute Aussichten ;)!!! Dabei bin ich ja selbst Schuld an der ganzen Arbeit die ich habe, hat mir Viki( eine der Educadoras) am Freitag verkündet: du machst einfach so viel für das Projekt mit einer ganz besonderen Verantwortung, dass man dir immer mehr Verantwortung übergibt. Und wo sie recht hat hat sie recht, schließlich war ich ja auch schon 6 Wochen lang eigenverantwortlicher Tutor der Erstklässler, jetzt die Bibliothek und es wird dabei nicht bleiben schätze ich...Also sollte ich mich vielleicht nicht ganz so viel beschweren, ich machs ja gerne und deshalb bin ich ja auch hier!!! Sonst würde ich mir den ganzen Spass nicht länger antun wollen!!! Es kann nämlich superanstrengend sein jeden Tag mit 140 Kindern zu tun zu haben, die nicht ein Wort deutsch reden. Ach genau und meine angeblich perfekten Spanischkenntnisse tragen auch hauptsächlich zu meiner vielen Arbeit bei, denn ich würde das ja alles immer so gut managen und so, letzt musste ich ja auch eine Woche lang Dr. Corazon spielen(also Dr. Herz auf gutdeutsch) ein ganzer Haufen siebt und achtklässler kamen zu mir und meinten mir ihr Herz ausschütten zu müssen und anschließend einen guten Rat für ihre zerstörte Beziehung zu erhalten. NAJA kann ich da nur sagen. Wenigstens eine Beziehung konnte ich retten, das hab ich dann mal persönlich übernommen, obs hält ist die andere Frage...
Ich mutiere immer mehr zum Personalpsychologen für die Kids, manchmal sinds ernstere Themen, manchmal eher weniger schlimme Dinge, die Kinder mit Beziehungsproblemen sind schließlich schlappe 12 Jahre alt, nicht unbedingt das Alter, in dem man sich um so was Gedanken machen sollte, meiner unmaßgeblichen Meinung nach. Genau das habe ich auch versucht deutlich zu machen, aber manche hören eben zu, andere eher nicht. Es gibt allerdings auch andere Themen, mit denen Kinder zu mir kommen, wenn zum Beispiel mal der nie vorhanden gewesene Vater vermisst wird, das ist dann schon eher ein wirkliches Problem, bei dem ich mir immer wieder neue Sachen einfallen lassen muss, wie ich dem Kind vielleicht helfen kann, meistens ist es einfach nur zuhören und einfach mal das Kind in den Arm nehmen, das kann Vieles bewirken, das hab ich nun häufig genug erlebt.
So schreite ich voran in meinem Projekt, immer wieder Neues erfahrend, ausgelernt hab ich hier jedenfalls noch lange nicht, das steht fest!!!
So, hier mach ich jetzt mal Schluss, freue mich wahnsinnig auf morgen und bin gespannt, wies wird, die Taufe!!!
Also bis bald mal wieder, hasta luegito
euer Mario

Mittwoch, 2. März 2011

Frohes Schaffen...und was sonst noch so war und wird

Ja hallöchen mal wieder, lange her, dass ich was von mir hab hören lassen, das liegt aber sicherlich an meinem Arbeitspensum, was ich so die letzten Wochen erledigen musste. Immerhin hat man ja schon diverse Dinge zu tun als Tutor... Nun ja, die Ablösung naht heran, die restlichen 5 Lehrer sind uns gestern vorgestellt worden, die werden ja immer vom staatlichen Schulamt vertraglich an unser Projekt geschickt und somit verkomplettiert sich nun also unser Personal endlich und ich kann mal etwas den kürzeren ziehen in der nächsten Zeit. Man merkt es mir mittlerweile glaube ich auch an, das ich langsam etwas überarbeitet bin im Projekt, denn ich bin in letzter Zeit ziemlich schnell genervt und regelmäßig leiden auch die Kinder darunter, weil ichs manchmal einfach nicht mehr aushalten kann, und dann wird eben meine Stimme auch mal recht laut. Im Moment ist eben wieder viel Listenkram zu erledigen und da ich auch einige Leute eingeschrieben habe, muss ich eben auch sehen wo das ganze Zeugs hingekommen ist und so, weil das alles an die Fundacionsleitung weitergegeben werden muss. Leider sind einige Ordner auf wundersame Weise verschwunden und so hab ich heut gleich mal wieder den Aufstand geblasen, am Ende ists ja doch wieder meine Schuld!!!
Naja abgesehen davon war die letzte Woche sowieso mehr als turbulent im Projekt, denn da hats zum ersten mal richtig gefunkt und das lag daran, dass mir meine lieben Kinderchen der siebten Klasse mein Portemonnaie samt Kreditkarte geklaut haben, wohlbemerkt aus meinem Kurs und aus meiner Tasche raus. Ihr könnt es euch glaub ich nicht vorstellen und ich konnte es bis dahin auch nicht, wie sauer und laut ich werden kann, wenn ich will. Ich bin morgens darauf ins Projekt und habe diesen Kurs so was von zusammengestaucht, die waren alle völlig hin und weg... Naja, es ist natürlich erst mal nichts rausgekommen, also haben wir dann abends eine Elternversammlung gemacht. Die hat sogar dann wieder richtig Spass gemacht, ich saß da auf meinem einsamen Lehrerstuhl vor dem gesamten Kurs mit Mamis, ca. 40 Leute...war spannend!!! Ich war überhaupt schon sehr überrascht, dass alle Kids der Aufforderung gefolgt sind, noch mal ins Projekt zu kommen, nach der Schule, ich dachte, naja, wenn da 10 kommen ists gut, aber nein, der Kurs ist immer wieder für Überraschungen zu haben!!!Alle waren da und das stimmte mich zumindest ein wenig zuversichtlich, dass es ihnen nicht völlig egal ist, was mit meinen Sachen geschieht. Die Eltern haben dann auch erst mal einen riesen Aufstand gemacht, wie man mir das antun könnte usw. usw. jedenfalls haben mich die Eltern ausnahmslos voll unterstützt und so konnten wir uns auch am Ende einigen, wie wir versuchen zumindest meine Kreditkarte wieder zu Tage zu befördern.
Das hat dann tatsächlich auch geklappt, sie ist am nächsten Tag wieder aufgetaucht, ich weiß zwar immer noch nicht wers war, aber egal, die 70 Bolis, soller/se sich dran vergnügen...!
Ja, so ist das hier so was muss man auch mal erlebt haben, um nicht nur gute Eindrücke mitzunehmen... Ich war jedenfalls ziemlich fertig am Freitagabend und das hat meine Gesamtsituation nicht gerade erleichtert, muss ich sagen.

Wie auch immer, demnächst steht carnavales an, also Karneval und wir sind in Oruro(Stadt ca. 4 Autostunden von La Paz weg), ein riesen Fest, Weltkulturerbe und so, hunderttausende Bolivianer tanzend und zuschauend in den Straßen und wir feiern durch, also zumindest von Samstag morgen bis Sonntagmorgen und das mit vermutlich nicht zu wenig Alkohol und vieeeeel tanzen...das wird ein Erlebnis, fast so wie Sambodrom in Rio würd ich sagen... schaun wir mal. Dumm nur, dass wir Sonntag um 12 wieder nüchtern sein müssen, Padre José, der Präsident der Fundacion Arco Iris feiert da mit der gesamten Korona seinen Geburtstag, und das heißt Anwesenheitspflicht auch für uns, zumal wir wieder mit unseren Projekten und ich vor allem auch mit meinen Kindern da sein muss. Und es wäre vermutlich unschön, wenn ich da noch wankend und schon vorher singend in den Saal einfalle und dann erstmal von 50 Kindern ausgefragt werde, in welchem Zustand ich mich gerade befinde, denn die wissen alle schon, dass wir nach Oruro fahren und die wissen auch, dass man da gar nicht nüchtern bleiben KANN!!! Also meine Kids freuen sich schon jetzt wahnsinnig auf den Moment des Wiedersehens am Sonntag...:)

Ja, das Wochenende wird wohl spannend werden, und auch die Zeit danach verspricht noch Einiges, denn ich darf hiermit auch offiziell verkünden, dass ich demnächst, soll heißen wohl noch Ende diesen Monats, Taufpate werde und zwar von einem kleinen Spitzbub namens Juan David Marquez Siani. Ich wurde letzt erst offiziell gefragt, die Idee existiert aber wohl schon lange, und nach reichlichem Überlegen konnte ich letzten Endes ja sagen, was natürlich nicht unbedingt einfach ist, aber was ist im Leben schon einfach...
Ich freue mich jedenfalls auf mein Amt und ebenso freut sich auch Juanito darüber, dass er mich jetzt auch padrino nennen darf, da ist er ganz furchtbar scharf drauf, hab ich das Gefühl:)
Mal sehen, am Mittwoch muss ich ihn erst mal einschreiben in der Pfarrei, und dann mal sehen, wann wir die eigentliche Taufe machen können, wenns nach Familie Marquez geht, dann noch Ende März...mal sehen, was der Pfarrer sagt, eventuell müssen wir nämlich noch ein kleines Kürschen oder so vorher machen, das hängt ganz von dem Herrn Hochwürden ab, den wir dann erst mal kennen lernen werden.

Ja, soweit erst mal, ich wollte euch auch noch darüber in Kenntnis setzen, dass wir nicht direkt von dem Erdrutsch letzt betroffen sind, aber offenbar nur recht knapp davongekommen sind, denn das Erdrutschgebiet liegt eigentlich direkt um die Ecke genau genommen und es sieht dort wohl schlimm aus, einige Tausend sind obdachlos geworden, und jetzt wird geplündert, was das Zeug hält, daher hat man uns auch abgeraten, da mal hinzugehen, geschweige denn zu helfen oder so. Aus diesem Grund wurde jetzt auch hals über kopf die heißbegehrte Karnevalsfeier der Fundacion abgesagt und stattdessen das Geld gespendet, ich denke dass ist auch besser so in der momentanen Situation, immer hin sind auch Mitarbeiter der Fundacion direkt betroffen, und da wärs irgendwie blöd, wenn wir dann voll pompös Fastnacht feiern und nebenbei kämpfen die Menschen um die Ecke rum ums Überleben und so. Nee!!! Daher lieber so und Karneval können wir auch in Oruro satt haben. Fundacionsfeste gibts noch genug im Jahr!
Nun denn, so viel mal zu mir hier, jetzt seid ihr wieder auf dem topaktuellsten Stand der Dinge. Ich hoffe euch gehts allen gut zu Hause und ihr genießt den Frühlingsanfang, wir bekommen ja jetzt Herbst und endlich scheint mal wieder die Sonne, es wurde auch mal wieder Zeit, man kann nämlich sagen, dass es jetzt so ziemlich 2 Monate durchgeregnet hat. Egal, Winter heißt Sonnenzeit und das steht uns ja jetzt bevor...!
Also machts gut und ganz liebe Grüße aus der Ferne,
hasta luego,
Mario

Dienstag, 8. Februar 2011

Vollbeschäftigung nach Ferienende- Jetzt gehts rund!!!

Ja, es gibt endlich wieder neues aus Bolivien zu berichten!!! ENDLICH sind die Kids wieder im Projekt und es gibt wieder ordentlich was zu tun. Die Sommerferien hier in Bolivien sind rum und die Schule hat schon letzte Woche wieder angefangen. Wegen Renovierungsarbeiten konnten wir aber erst eine Woche später anfangen, der gesamte Boden wurde rausgerissen und das gesamte Haus von innen neu gestrichen. Und es ist immer noch nicht fertig naja...deutsche Handwerker sind ja schon schlimm nicht, Bolivianer, ja... kein Kommentar!!! Egal die Kinder sind wieder da, wenn auch zunächst mal nur ein Teil von denen die sonst immer kamen, im Moment sind so 130 eingeschrieben, allerdings nur ca. 80 kommen ins Apoyo. Das liegt daran, dass einige es noch nicht wissen, dass wir schon angefangen haben und andere wiederum wollen ihre Kinder auch in den Comedor, also zum Mittagessen anmelden, da kommen aber nur 80 max. rein und daher dauert das alles noch ein wenig, denn die Sozialarbeiterin muss erst mal sämtliche Familien besuchen und dann einen Sozialbericht schreiben, um dann zu entscheiden wer rein kommt und wer nicht. Naja, es läuft alles noch ein wenig schleppend, aber egal. Wir haben jetzt erst mal eine Anfangspoblation mit der wir gut einsteigen können, im Laufe des Jahres sollten wir dann so auf ungefähr 160 Kinder kommen.
Es ist im Moment alles etwas drunter und drüber, denn unser Projekt hat einen Vertrag mit dem staatlichen Schulamt, dass immer 5 Lehrer von dort in unser Projekt kommen, aber das dauert wohl noch bis April, daher sind wir zur Zeit extrem unterbesetzt und hat mein Team dazu veranlasst, mir einen eigenen Kurs zu geben. Ich bin nun Tutor der Erstklässler, 4 Jungs und 4 Mädels, hab meine eigene Aula und muss mich mehr oder weniger selbstständig um sie kümmern. Dies ist nicht so einfach, da ich ja alles auf Spanisch machen muss und dann auch ständig hinter allem her sein muss und so. Nebenbei bin ich auch noch zum Sekretär unserer Sozialarbeiterin ernannt worden, d.h. wenn irgendwas ist, werde ich angesprochen, sollte Maria Rene gerade mal wieder nicht da sein. Ich begleite sie auch wieder auf Hausbesuche und am Montag hab ich meinen ersten Alleinhausbesuch gemacht, wenn auch nur zum Bilder machen und labern. Weiterhin muss ich jetzt seit heute auch den berühmt berüchtigten Refrigerio austeilen, und eigentlich auch noch Herbalife (dieses komische fürchterlich schmeckende Gesundheitstrankszeugs), jeden morgen einmal und mittags noch mal. Zudem hab ich mich heute bei den älteren erkundigt, wann sie in der Schule Englisch haben, damit ich meine Englischkurse im Projekt gut planen kann, jetzt nämlich obligatorisch für alle immer zur selben Zeit. Die Siebtklässler Donnerstags 90 min., Achtklässler Dienstags 90 min. und irgendwann muss ich auch noch einen Französischkurs unterbringen, die ganz alten bei uns haben nämlich auch noch Französisch und haben natürlich keine Ahnung davon!
So habe ich also alle Hände voll zu tun das nächste halbe Jahr und vor allem die nächsten Wochen.
Diese Woche muss ich zu allem Überfluss zusätzlich noch einen Kurs morgens übernehmen, Sechstklässler, auch so 12 Schüler oder so, da deren Tutorin da Krankengymnastik hat und wer übernimmts, genau der Mario!!! Mein eigener Kurs ist ja immer nur nachmittags, daher hab ich ja die Zeit, ne!!!
Ach genau und alle, die sich jetzt noch einschreiben möchten, ebenfalls meine Arbeit! So siehts aus im Moment, hört sich jetzt stressig an, ist auch ein wenig so, aber ich denke da mir das ja auch so viel Spass macht, überlebe ich das ganz gut. Und außerdem zeigt das ja nur die Wertschätzung, die mir damit entgegengebracht wird, in dem ich so viel Mitverantwortung trage im Projekt, wenn es auch gegenüber den anderen Voluntären fast ein bischen viel ist!!! Was ich nämlich alles mitentscheide bei mir, da staunen die anderen immer nur reihenweise. Ist ein schönes Gefühl so viel mit einbezogen zu werden in die Arbeit, und ich freue mich auf jeden neuen Tag im Projekt, der einigermaßen ruhig verläuft und an dem ich nicht ständig hin und her rennen muss.
Aber so ist es halt.
Ansonsten gehts mir übrigens ganz hervorragend hier, auch wenn das Wetter im Moment zum Kotzen ist!!! Ich arbeite ziemlich viel in diesen Tagen, daher bin ich abends auch immer relativ k.o. und gehe jetzt auch demnächst ins Bett, ich habs mir mal wieder verdient!
Also, machts mal gut, wünsch euch alles gute, bis demnächst mal wieder!!!
Hasta luego y chauchau,
Marito

Sonntag, 16. Januar 2011

Halbzeit!!! -Oh Mann!!!

Hallo alle zusammen,
Bin wieder zurück vom Zwischenseminar in Santa Cruz.
Wie im letzten Blog schon angekündigt, möchte ich hier also mal ein wenig reflektieren, was ich in meiner ersten Hälfte hier in La Paz so alles erlebt habe. Zunächst einmal gab es einen super Empfang hier, auch wenn wir natürlich erst mal erschlagen waren von der langen Reise, dennoch vor allem im Projekt wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Das Land hat mir von Anfang an imponiert, die tolle Landschaft und so, nur die etwas dünne Luft hat uns etwas zu schaffen gemacht. Daran habe ich mich aber relativ schnell gewöhnt, so dass dies kein großes Problem darstellte. Dann ging es Mitte August endlich los im Projekt, und ich war erst mal skeptisch, denn mein Projekt war ja eigentlich nur meine Drittwahl, weil wir ja hier noch unter allen Freiwilligen die Projekte mehr oder weniger ausgelost hatten. Also wie gesagt am Anfang war ich nicht davon überzeugt, ob es wirklich das ist was mir am meisten liegt, vor allem war mir klar, dass ich nur Apoyo machen würde, also ausschließlich Hausaufgabenhilfe und das kam mir ein wenig langweilig vor, so von weitem betrachtet. Es hatte sich dann auch etwas komisch angefühlt, so die ersten Tage, ich habe irgendwie nur rumgesessen und wusste nicht was zu tun war. Aber das lag sicher auch an meinem noch nicht so guten Spanisch und auch daran, dass man auf einmal mit rund 150 Kindern zu tun hatte, die man noch gar nicht kannte und die irgendwie alles von einem wissen wollten, also nicht so ganz einfach die erste Phase in meinem Projekt...!
Danach wurde es aber immer besser und immer besser! Ich habe langsam aber sicher die Namen gelernt und somit konnte ich mich auch immer besser unterhalten.
Es machte mir immer mehr Spass und von der Langeweile, vor der ich ursprünglich etwas Angst hatte war nichts zu spüren. Ich habe immer mehr Aufgaben für mich gefunden, zum Beispiel Englischkurse, die dann leider etwas gescheitert sind, oder auch so einfach da sein für die Kinder. So habe ich erkennen können, dass ich keine bessere Wahl hätte treffen können, denn es macht mir inzwischen so viel Spass, ich würde meinen Posten für nichts auf der Welt hergeben wollen!!! Es ist so spannend mit den Kindern gemeinsam die Aufgaben zu lösen und zu sehen wie sie schulisch weiter vorankommen, das ist schon toll. Dann die ganzen Aktivitäten, die wir gemeinsam im Projekt verwirklicht haben, Geburtstagsfeiern, Ausflüge in verschiedene Parks der Stadt, unser Marathon und so weiter und so weiter... All das hat so richtig Spass gemacht und die Kinder sind auch immer mit voller Begeisterung dabei, grad wenn es mal darum geht, dass sie mal keine Aufgaben machen müssen!!! Es ist eine unglaubliche Bereicherung für mich, diese ganzen Kinder fröhlich zu sehen, denn ich kann nur ungefähr ahnen, wie schlecht eigentlich deren Lebensbedingungen sind. Insofern macht es mir auch wahnsinnigen Spass jetzt in deren Ferien immer mal wieder was mit ihnen zu unternehmen, z.B. sind wir auf einen Felsen hier in der Nähe geklettert, wir waren im Kino, wir haben uns das Mondtal angeschaut, und gestern warn wir zusammen im Schwimmbad und haben ein bisschen schwimmen gelernt, denn kaum einer der Kinder kann schwimmen, woher denn auch...Diese Aktivitäten habe ich natürlich nicht mit allen machen können, immer so 2- 4 Kinder, aber alles andere ist auch utopisch, schließlich trage ich die gesamte Verantwortung und das ist bei diesen Kindern nicht immer leicht! Dennoch es macht super viel Spass und die Kinder freuen sich immer riesig und fragen schon immer, was wir als nächstes machen. Das ist ein ganz besonderes Gefühl, zu wissen, das man gebraucht wird, dass man akzeptiert wird, auch wenn man nicht Bolivianer ist. Auf dem Zwischenseminar habe ich einige Freiwillige erlebt, die noch immer auf der Suche danach sind, dass sie irgendwo gebraucht werden, dass sie überhaupt eine Beschäftigung haben, da habe ich also gesehen, wie gut es mir hier in La Paz eigentlich geht!
Nun, ich habs also genau ins schwarze getroffen mit meiner Wahl und glücklicher könnte ich hier eigentlich gar nicht sein!!! Ich freue mich nun auch schon wahnsinnig auf die zweite Hälfte, mit so vielen Ideen und Vorschlägen, die ich so mit der Zeit jetzt gesammelt habe und die ich auch allesamt nach Möglichkeit einbringen möchte in die planificacion(Jahres-Planung), das muss ja ein voller Erfolg werden!!!

Aber auch außerhalb des Projekts durfte ich einiges erfahren und erleben, zum Beispiel das einfache alltägliche Leben hier in La Paz, das Transportwesen(vor allem die Minibusse!!!), die Lebensfreude hier trotz der unübersehbaren Armut auf dem Altiplano, die atemberaubende Landschaft, natürlich auch ein mal ganz anderes Weihnachtsfest im Sommer, nicht zu vergessen mein 10-Tage-Tripp nach Santiago zum Internationalen Taizé-Treffen 2010 mit Badeabstecher im Pazifik in Iquique, welche ganz besondere Erfahrungen für mich waren!!! Nun auch noch das Zwischenseminar in Santa Cruz de la Sierra, mitten im Herzen von Bolivien. Auch dies war eine sehr interessante Erfahrung, sich mal mit anderen Freiwilligen aus ganz Südamerika auszutauschen, wie es denen so ergeht, deren Erlebnisse teilen zu können, gemeinsam über unsere Problemchen zu grübeln, versuchen gemeinsam im Gespräch Lösungen zu finden usw....
Das war schon sehr spannend und hat schon viel Spass gemacht auch, weil man da vor allem gesehen hat, dass die Probleme die man selbst hat, ganz häufig auch andere Freiwillige betreffen und allein dieser Zustand hilft schon sehr weiter.
Ich muss hier natürlich dazusagen, dass ich eigentlich gar keine Probleme in dem Sinne habe, sondern einfach mein Jahr hier so genießen kann, wie ich mir das vorgestellt habe, ganz ohne große Schwierigkeiten und Außergewöhnlichkeiten.

Ich bin also rund um glücklich hier, bei meiner Arbeit, wie in meinem privaten Leben, bin ebenfalls sehr glücklich mit unserer WG hier, das klappt wie am Schnürchen, auch wenn es hier und da mal ein wenig Stress gibt, weil mal wieder was nicht gespült oder abgetrocknet wurde, aber dies sind Kleinigkeiten, die es wahrscheinlich immer geben wird bei so vielen verschiedenen Charakteren, die auf engstem Raum zusammenleben.

Ich bin nun mal gespannt auf meinen neuen Chef, der "alte" wurde ja seines Amtes entledigt und es bleibt zu hoffen, dass wir gemeinsam das Projekt weiter voranbringen können und das wir weiterhin ein so tolles Team bleiben, so wie das bisher der Fall war, wenn auch manchmal mit diversen Makeln. Ich hoffe, dass mein equipo so bestehen bleibt wie es war, und dass ich mich nicht groß umgewöhnen muss, wenn irgendwelche unvorhergesehenen Änderungen vorgenommen werden sollten. Hier in Bolivien weiß man ja nie:)!
Man gewöhnt sich an Vieles, leider auch an die sogenannte "hora boliviana", also das Unpünktlichsein, aber auch viele positive Dinge konnten wir uns hier abschauen, zum Beispiel das herzliche Begrüßen, die Gastfreudschaft, und vieles mehr...

Zum Schluss möchte ich mal meiner Familie Danke sagen, die mich bis hierhin immer wieder unterstützt hat, die es mir überhaupt möglich gemacht hat, hierher zu kommen, um diese Dinge alle zu erleben und die eigentlich immer ein offenes Ohr hatte, wenn es mal unschönere Dinge zu erleben gab. Dies ist mir ganz wichtig, denn manche Dinge kann man einfach nur verarbeiten, wenn man jemanden vertrautes hat, der einem einfach nur mal zuhört...
Danke also!!! Natürlich auch an Euch alle, die ihr meinen Blog verfolgt und euch so auf dem Laufenden haltet, ich hoffe, es ist nicht zu langweilig das alles lesen zu müssen, und hoffe auch, dass ihr vielleicht das ein oder andere nachvollziehen könnt und mit mir gemeinsam teilen könnt!!!

Nun also auf ein neues, die zweite Hälfte steht an, mit Sicherheit habe ich vieles vergessen zu erzählen ,aber das sprengt nun wirklich den Rahmen. Ich freu mich auf die nächste Halbzeit, und wünsche Euch allen alles gute, viel Gesundheit und viel Kraft für das nun schon angebrochene neue Jahr!!!
Bis zum Sommer dann, oder vielmehr bis zum nächsten Blogeintrag,
ciao! Cuidense y que les vaya siempre bien, besitos,
Mario

Mittwoch, 5. Januar 2011

"Unser Hermano Evo" also...

Hallöchen,
wollt nur schnell noch mal was schreiben, bevor ich am Donnerstagmorgen wieder mal verreise...
Also hauptsächlich wollte ich euch von den letzten Ereignissen hier berichten:
Kurz nach Weihnachten wurden überraschend die Benzinpreise gedoppelt, angeblich, da der Weltölpreis auch gestiegen ist. Außerdem hat das auch irgendwie mit Staatssubventionen zu tun, wo aber irgendwie keiner so genau durchblickt... Jedenfalls gabs daraufhin erst mal überhaupt keine Movilidades, also öffentl. Verkehrsmittel, da vor allem die Minibusfahrer zu diesem Preis nicht tanken wollten. So kam also quasi am Montag keiner zur Arbeit, der nicht laufen konnte!
Danach wurden für Donnerstag große Marchas, also Demos angekündigt, endlich, haben wohl alle schon gedacht. So kams dann auch, Mittwochabend haben wir alle "Ausgangsverbot" von unserem coordinador erhalten, das heißt, die die ins Zentrum zur Arbeit sollten, durften nicht arbeiten gehen. Dies war auch eine gute Entscheidung, wie wir am Abend in den Nachrichten gesehen hatten. Es ging ungefähr so zu wie bei den Krawallnächten in Paris, nur noch ein bisschen größer und schlimmer, da einige 10000 Pacenos auf die Straße gegangen sind und so ziemlich alles kaputt gemacht haben, was ihnen in den Weg kam...
So haben wir auch mitbekommen, das am Tag vorher schon einer in El Alto gestorben ist, Grund unbekannt, es hat jedenfalls mit den Märschen zu tun!!!
Es ging also ziemlich rund bei uns in der letzten Woche, nun aber hat sich "unser Hermano Evo" freundlicherweise dazu entschieden, den Rückzieher zu machen, und hat die Preise samt und sonders wieder zurückgeschraubt.
Hierzu muss man wissen, dass vor 6 Jahren offenbar das gleiche passiert ist, und damals wurde die Regierung im Nachhinein gestürzt. "Unser Hermano Evo" hat es offenbar mit der Angst zu tun bekommen...jedenfalls war ihm sein Amt wohl wichtiger als die Preiserhöhung...
Naja, vorerst Glück gehabt, kann man wohl sagen!!!
So, das also dazu, jetzt bleibt mir nur noch schon mal einen guten Start ins neue Arbeitsjahr 2011 zu wünschen, einen guten Start in der Schule, und sonstwo auch, hiermit verabschiede ich mich erst mal wieder aus La Paz, bin demnächst 10 Tage in der Gluthitze Santa Cruz, kochen angesagt!!! Das Zwischenseminar steht an und das bedeutet, die Hälfte ist rum, unfassbar aber leider wahr!!!
Mein nächster Bericht, so habe ich mir vorgenommen, soll dann mal eine Zwischenzensur werden, was ich schon so alles erlebt hab und so...
Also: cuidense, que les vaya bien!!!
chauchau y hasta pronto!
Marito